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Ein Teil der Familie Streyczek stammte ursprünglich aus der Tschechei. Anton Streyczek wurde am 25.02.1899 geboren und hatte 4 weitere Geschwister: Ferdinand (geb. 25.05.1900), Josefa, Maria und eine dritte Schwester, deren Name aber unbekannt ist. Die Familie lebte in 3151 St. Georgen am Steinfeld in ärmlichen Verhältnissen. 1910 wurde die Mutter mit den Mädchen in die Tschechei abgeschoben. Die Jungen wuchsen daher bei einem gutsituierten Nachbarn auf. Ihr Vater holte sie nur dann zu sich, wenn er betrunken war. Dann ging er zum Nachbarn und schrie: „ Die Kinder gehören mir!“.

Augustin Streyczek – der Sohn von Antons Bruder Ferdinand – beschreibt seinen Onkel Anton als großen, ruhigen, kinderfreundlichen und sehr sportlichen Menschen. Er war auch ein sehr fleißiger Arbeiter und verdiente seinen Lebensunterhalt als „Handwerksbursche auf der Walz“. Später dürfte er als Hilfsarbeiter in den Schottergruben am „Teufelhof“ gearbeitet haben.

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Hochzeit und Glauben

Anton heiratete seine Frau Agnes und sie wohnten schließlich in St. Pölten (im Dachgeschoß in der Mariazellerstraße 164 – heute Pension Elisabeth). Am 31.03.1938 übersiedelten sie dann weiter hinein in die Stadt St. Pölten (Mariazellerstraße 39 – Agnes wohnte hier bis zu ihrem Tod).
Im Frühjahr 1939 war Anton bereits im Heeresdienst beim „Kavallerie Schützenregiment 10“ (diese Einheit gab es vom 1.8.1938 bis zum 18.3.1940), wobei jedoch nicht bekannt ist, wo er genau eingesetzt war. Nach einem Einsatz, bei dem viele seiner Kameraden gestorben waren, durfte er eine gewisse Zeit auf Urlaub nach Hause gehen. In dieser Zeit erzählte ihm seine Frau Agnes immer wieder begeistert von ihrer neuen Hoffnung, die sie aus der Bibel kennengelernt hatte. Das begeisterte auch Anton und gemeinsam mit seiner Frau ließ er sich am 30.07.1939 als Zeuge Jehovas taufen.

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Einberufung, Verhaftung und Hinrichtung

Wenige Tage nach seiner Taufe erhielt Anton den neuerlichen Einberufungsbefehl. Am 08.09.1939 sollte er den Kriegsdienst wiederaufnehmen. Gegen seine Verwandten in der Tschechei sollte er einrücken. Doch bereits Monate vorher stand sein Entschluss fest, egal wohin es gehen sollte. Er gab daher eine biblisch begründete Stellungnahme zu seiner Verweigerung an die Militärbehörde ab. 9 Tage später – am 17.09.1939 - wurde er von zwei Gestapobeamten verhaftet und nach Wien gebracht. Wenige Stunden später erfolgte bereits die Überstellung nach Berlin in das Gefängnis Alt-Moabit, wo er drei Monate verbrachte (dort wartete bereits auch sein Freund Rudolf Redlinghofer aus Krems auf die Hinrichtung). Anton schrieb in dieser Zeit mehrere sehr bewegende Briefe an seine Familie.
Am 20.12.1939 überstellte man ihn nach Berlin-Plötzensee und schon zwei Tage später wurde er zeitig am Morgen um 5:40 Uhr enthauptet.

Bestätigung der Hinrichtung

Mit diesem Schreiben wurde Agnes Streyczek von der Hinrichtung ihres Mannes verständigt. Er wurde am 22.12.1939 in Berlin-Plötzensee enthauptet.

Am 22.12.1939 fand er somit als erster Zeuge Jehovas aus Niederösterreich in Berlin-Plötzensee gewaltsam den Tod. Hinter einem dicken, schwarzen Vorhang setzte das Fallbeil seinem Leben ein jähes Ende. Anton Streyczek fühlte sich aber nicht als Held, genauso wenig wie alle anderen Zeugen Jehovas. Er lebte seine Überzeugung und vollbrachte durch die Kraft seines Glaubens dieses Wunder.

Erinnerung

Um an die Lebens- und Leidensgeschichte von Anton Streyczek zu erinnern wurde in St. Pölten eine Straße nach seinem Namen benannt.

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